An der letzten EM am Traunsee gingen wir davon aus, endlich mal die Chance zu bekommen, den Piraten am Bosporus bei Sonne, Wind und Welle zu segeln. Aus politischen Gründen wurde dann letztes Jahr von der IPA entschieden, die EM 17 nicht in der Türkei, sondern in Deutschland durchzuführen. Die Schweizer Delegation bestand auch dieses Mal wieder aus 5 Booten; allerdings aus mehrheitlich jungen Seglern, die zum ersten Mal internationale «Piratenluft» schnuppern wollten.
Damit diese 5 Boote auch möglichst effizient nach Röbel an die Müritz transportiert werden konnten, wurden bereits am Walensee die Doppeltrailer der «Pratteler» entsprechend beladen. Nochmals besten Dank dafür!
Für uns (SUI 530 + 523) ging es am Freitagabend los in Richtung Norden. Die nächtliche Fahrt verlief ganz ruhig, ohne Stau oder ähnlichem und wir standen nach etwas mehr als 12 Stunden vor den Toren des Röbeler Segler-Vereins. Am Samstagnachmittag konnten wir somit das gesamte Vermessungsprogramm absolvieren, welches zu unserer Überraschung auch wieder das Wiegen der Boote beinhaltete. Noch grösser war die Überraschung, dass unser nigelnagelneuer Spi nicht den Vorgaben entspricht und etwas mehr als 1 cm zu lang ist!
Als wir am Sonntag ausgeschlafen und frisch gestärkt beim Club eintrafen, waren die restlichen Schweizer Boote (SUI 529, 525 und 520) auch angekommen. Den Nachmittag nutzten die frisch angereisten um Schlaf nachzuholen, wir erkundeten bei freundlichem Wetter und guten 3 Bft. die Müritz. Da Röbel am Ende eines Seitenarms der Müritz liegt, bedeutete der Hinweg zum Regattagebiet gute 30 Minuten Vorwind und der Heimweg bis zu 1 Stunde Aufkreuzen.
Nach dem Skippersmeeting am Montagmittag ging es dann endlich aufs Wasser für das practice race, welches mit 4 – 5 Bft. auch schon die ersten «Glitscher» mit sich brachte. (Den Windprognosen zufolge würden es nicht die einzigen bleiben). Bei der Eröffnungsfeier wurde dann die Internationalität dieser Euro hervorgehoben; war doch seit langer Zeit wieder einmal eine dänische Mannschaft anwesend und die Türken stellten mit 11 Booten nach den Deutschen die grösste Delegation.
Der Dienstag brachte 3 wunderschöne Läufe bei guten 4 Bft aus Südwest. Leider konnten nicht alle Schweizer diese Läufe zu Ende segeln, da auf Poetic gleich im ersten Lauf eine Ausreitgurte riss und nach einer Kenterung der Heimweg angetreten wurde. SUI 530 fühlte sich bei diesen Verhältnissen richtig wohl und ersegelte sich im dritten Lauf Rang 9.
5 – 9 Bft. lautete die Prognose für den Mittwoch. Unter den Seglern war man sich nicht einig, ob ein Regattieren bei solchen Winden noch sinnvoll sei. Die Wettfahrtleitung entschied sich aber trotzdem zum Auslaufen und so machte sich ein verkleinertes Feld auf den Weg zum Regattagebiet. Dort erwarteten uns dann 6 Bft. Grundwindstärke mit Böen von knapp 8 Bft. Bei SUI 525 verabschiedete sich gleich beim Start die erste Lattentasche, weshalb mit der Startkreuz auch gleich der Heimweg angetreten wurde. SUI 530 segelte den einzigen Lauf des Tages zu Ende, obwohl es sich dabei eher um einen Überlebenskampf handelte, als um wirkliches Regattieren. Da für den Nachmittag noch mehr Wind angesagt war, traf man einige Segler beim Bad in der Therme Röbel.
Dank einigen Sonnenstrahlen wirkte der Donnerstag schon viel freundlicher als der Mittwoch und so machten sich trotz Prognosen von 4 – 6 Bft. alle Segler auf den Weg ins Regattagebiet. Bei diesen böigen Bedingungen wurden 2 Läufe gesegelt. Am Abend gab es dann das Meisterschaftsessen, welches aus einem phantastischen Buffet (Wildbraten, Ente, Schweinshaxe etc.) bestand.
Auch für den Abschluss dieser Meisterschaft änderte sich nicht viel an den herrschenden Bedingungen. Bei wiederum 4 – 5 Bft. konnten 3 Läufe gesegelt werden. Den Titel holten sich Svenja und Butze, vor Frieder und Julius, sowie Ines und Thomas.
Für die Mehrheit der Schweizer Teams waren die Bedingungen (teilweise) etwas zu hart, nichts destotrotz wird diese Meisterschaft bei allen in sehr guter Erinnerung bleiben!
Die Jungen Segler haben bereits nächstes Jahr an der JEM Gelegenheit, weitere Erfahrungen und vor allem neue Kontakte zu knüpfen. Die Piraten vom Dümmer werden sicherlich eine tolle Meisterschaft auf die Beine stellen, die man nicht verpassen sollte!
Für die älteren unter uns wäre eine Teilnahme an der EM 2019 (hoffentlich) in der Türkei anzustreben.
Mast- und Schotbruch!
SUI 530
Fabian und Andreas